Installation, Licht, Mischtechnik, Farben, Sperrmüll

FarbeInstallationLichtMischtechnik

  • Von hochgeladen im Album Picked and Pasted - Farbe fortgeführt am 27.07.2014

    „Die Dinge haben nur den Wert, den man ihnen verleiht.“ Zitat von Molière (1622-73), eigtl. Jean-Baptiste Poquelin, frz. Komödiendichter u. Schauspieler.
    Konzept:
    In der Diplomarbeit „“Picked and Pasted – Farbe fortgeführt“ wurden die Elemente Malerei, Objekte (vom Sperrmüll aufgesammelte Alltagsgegenstände) und Licht in Form einer Rauminstallation in einem dunklen Raum zusammengefügt.
    Jede der insgesamt zehn Rauminszenierungen von „Picked and Pasted – Farbe fortgeführt“ beinhaltet ein Gemälde. Die Gemälde sind Ausgangspunkt der
    gesamten Installation und befinden sich zentriert an der Wand. Von dort aus werden die Farbflächen von Gemälde über Objekt fortgeführt und erstrecken sich in den Raum hinein. Die Gemälde sind im Format jeweils verschieden. Es kommen großformatige
    Bilder (200 x 100 cm) als auch kleinere Diptychons oder Triptychons vor.
    Die gewählten Formate, die Anzahl und die Platzierung wurden nicht unwillkürlich gewählt. Sie wirken im gesamten einheitlich und dürfen von daher nie verändert werden, da das Gesamtmotiv nicht mehr stimmig wäre. Um die Einheit von Gemälde und Objekt zu verstärken, wurde bei der Entstehung kein Unterschied der Materialien
    als Maluntergrund gemacht und alles als eine ganze einheitliche Fläche benutzt. Die Wandfläche wurde hierbei ebenso berücksichtigt und trägt zu der Komposition maßgeblich bei, da Farbflächen oftmals bewusst durch die Wand unterbrochen werden.
    In der Malerei sind zunächst großformatige geometrische Grundformen der Alltagsgegenstände aufgegriffen worden. Durch diesen Aspekt ist das Fundstück also nicht nur Träger sondern auch Motivvorlage. Die verwendeten geometrischen Formen sind ausschließlich Rechtecke und Kreise. Diese werden in ihrer Proportionen verändert, rational und Schichtweise in bis zu sechs Ebenen angeordnet, so dass auf dem ersten Blick eine rein architektonische Malerei vorhanden ist.
    Sie erstreckt sich von dem Gemälde über die im Raum befindlichen Dinge und wird dadurch farblich als auch kompositorisch fortgeführt. Bei den Farbflächen ist zu erwähnen, dass die Linien nicht immer scharfkantig sind und an gewissen Stellen ausfransen, wodurch der Charme des gebrauchten Gegenstands aus der Inszenierung
    widergespiegelt wird. Um diesen architektonischen Bildaufbau zu brechen wurden Farbaufgüsse in den mittleren beziehungsweise in den ersten beiden Ebenen eingebracht. Die Farbaufgüsse stehen für die Zeit der Objekte, welche vorhersehbar
    aber nicht bestimmbar ist. Damit ist gemeint, dass es bei jedem dieser
    Gegenstände vorherzusehen war, diesen eventuell auszutauschen, sofern er defekt, alt, nicht mehr gut anzusehen oder ähnliches ist. Trotzdem kann man in diesem Moment nicht darüber bestimmen, wann das genau passieren wird und ob es überhaupt
    geschieht. Da in den Gemälden der Installationen bis zu sechs Schichten übereinander
    aufgetragen sind, ist eine Tiefenwirkung gegeben. Verstärkt wird diese Wirkung durch den Kontrast von transparent als auch opakem Farbauftrag. Durch die transparenten Flächen werden die Farben gebrochen teilweise sogar optisch gemischt.
    Die Farbwahl in den Arbeiten ist Ausdrucksstark und weist sehr viele
    Kontraste wie zum Beispiel Hell- Dunkelkontrast, Kalt- Warmkontrast oder
    Farbe an sich Kontrast auf. Bei der Wahl der Farbtöne wurde bewusst auf die eigentliche Verwendung der Objekte eingegangen. Somit wurden zum Beispiel in „der frierende Kühlschrank“ warme Farben wie gelb und rot zusammen mit kalten Farben wie
    blau, grün und violett verwendet. Der Sinn des Kühlschranks Gegenstände zu kühlen da es außerhalb des Kühlschranks zu warm ist wird somit gut vermittelt und aufgegriffen.
    Die verwendeten Acryl-, Öl- und Lackfarben und der daraus resultierende Kontraste, und der Aufbau des Bildes lassen die Malerei sehr lebendig und vor allem vielseitig erscheinen. Diese Lebendigkeit steht wieder im Kontrast zu den wertlos und ursprünglich für Tod geglaubten Fundstücke.Bei den verwendeten Objekten habe
    ich weniger auf Funktionalität, sondern rein auf die interessant wirkende Ästhetik geachtet. Einige der verwendeten Gegenstände weisen offensichtliche Beschädigungen
    auf und wurden diesbezüglich nicht repariert und in dem jeweiligen Zustand gelassen. Somit ist bei der Arbeit “Spieglein, Spieglein an der Wand“ der beschädigte Spiegelschrank zu sehen, bei dem die zweite Tür raus gebrochen ist. Zu erwähnen
    ist, dass sogar die in der Installation benutzten Maluntergrunde wie Leinwände und Malplatten als auch wenige Farben ursprünglich wertlose Wegwerfprodukte waren, die ich vom Sperrmüll ergattert habe. Zudem haben die verwendeten Materialien
    größtenteils einen Bezug zueinander und fügen sich durch die großflächig, architektonische Anordnung an Wand und Bodenfläche dem Raum an. Die Hauptobjekte befinden sich in allen Arbeiten in unmittelbarer Nähe der Gemälde. Größtenteils sind sie auf dem Boden stehend und so ausgerichtet, dass die Sicht zu den Gemälden nicht gestört wird. Somit steht jedes Objekt für sich selbst, jedoch wird
    durch die Positionierung der Gemälde und den verwendeten Alltagsgegenständen
    insbesondere durch die vom Gemälde über Objekt fortgeführten Farbflächen eine Zusammengehörigkeit vermittelt.
    Um den Raum stärker als Teil der Bildsprache einzubinden, wurden auf den Boden ebenfalls Gebrauchsgegenstände aus dem Alltag ausgelegt. Diese erstrecken sich in den Raum hinein, wirken durch eine minimale Anordnung als auch der klaren Struktur jedoch nicht überladen. Diese auf dem Boden liegenden Fundstücke stehen in naher
    Verbindung zueinander oder stammen ursprünglicher Weise von dem Hauptobjekt.
    So liegen als Beispiel bei der Arbeit „Prinz und Königs Stühle“ zwei Kissen und eine Holzplatte auf dem Boden. Eine Holzplatte wurde in dieser Inszenierung als Maluntergrund vondem Gemälde verwendet und die Kissen stellen zu den Stühlen eine klare Verbindung her.

Titel Besen beseigt Zauberbann
Jahr, Ort 2012 Dortmund
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