Ausstellung Nicki de Saint Phalle in Nizza
Aziz Ausstellung Nicki de Saint Phalle in NizzaHallo zusammen,
vor einigen Tagen war ich in Nizza (übrigens eine sehr sehenswürdige Stadt) und wie immer der Zufall mit einem Umgeht, so habe ich die Ausstellung von Nicki de Saint Phalle im Museeum für Moderne Kunst erleben dürfen.
Ihre Kunst kam mir wirklich sehr entartet vor, wenn da nicht die bunten Plastiken am Strand zu sehen waren. Was man im Museeum allerdings sieht, ist nicht für leichte Gemüter. Sehr krankhafte Darstellung ihrer Persönlichkeit. Sie tut mir sehr leid und ich hoffe, daß sie alle ihre Probleme damit verarbeiten konnte.
Die schönen Plastiken am Strand waren mit sehr bunten z.T. mit Halbedelsteinen verziert. Sie zogen die Menschen in schaaren an. Wirklich sehenswert.
Die Künstlerkollegen im Museeum waren da nicht anders. Immer der Zwang nach der Suche nach NEUEM sind wohl ihre Ideen ausgegangen und ich hatte das Gefühl von großer Verarsche. Nicht mal 3/4 würde ich für Kunst halten.
Soviel zur entarteten Kunst von heute.
;-)
Achja, in Nizza kann man auch die Chagall und Matisse-Museen besuchen. Die sind um einiges sehenswerter.
Nur bei Matisse war ich sehr enttäuscht, so daß seine schönsten Bilder wohl andere Leute haben.
Aziz
Aziz Natürlich. Würde ich das sonst hier veröffentlichen?
;-)
Wie krank muss man eigentlich sein, um so eine Kunst zu machen? Ich habe eine Video-Performance von Nicki gesehen und sie dabei beobachtet. Und die Menschen, die sie beobachteten. Sie beschoss ihre monotonen Bilder mit Farbpatronen. Auf die Art und Weise, wie sie das tat, konnte ich sofort in ihre Gefühle hineinsehen. Die anderen Bilder und Plastiken haben dann ihr übriges getan.
Meine Augen täuschen sich zwar häufig, aber mein Bauchgefühl selten.
Mir war richtig "schlecht", als ich von der Ausstellung rauskam. Meiner Frau gings ähnlich.
Aziz
PS: Aber ihre großen farbigen Plastiken sind klasse!Gast , 2immerhin hat sie starke Gefühle bei dir geweckt... ist ja auch eine Leistung. Bei mir ist es anders herum. Ich mag diese bunten Melonen-Frauen von ihr nicht, übrigens schon bevor diese überall in Schaufenstern zur Dekoration rumstanden.
Ich will mal gar nicht auf deine Begrifflichkeiten eingehen (entartet, krank usw.) sondern wie du von einer Ausstellung berichten.
Sie war in Bochum zu sehen und lief unter dem Oberbegriff: arte bruit
Diese Ausstellung hat mich sehr bewegt, beeindruckt, beschäftigt, sogar noch im Traum - mehr als die meisten anderen Ausstellungen, die ich in meinem Leben gesehen habe.
Jedenfalls kann ich noch heute einzelne Bilder, Szenen aus dem Gedächtnis abrufen - EINDRUCK.
Es waren "Männekes" von Sonderlingen, Einzelgängern, vielleicht auch seelisch Kranken, die wahrscheinlich deinem Anspruch von Ästhetik, Proportion, Schönheit, etc. nicht mal im Ansatz genügen würden.
Es war nicht einmal Kunst, weil die "Macher" dieser Skulpturen und Installationen teilweise gar keinen Kunstbegriff hatten.
Für sie war es einfach etwas gebasteltes, gemachtes.
Und trotzdem wurde ich (und nicht nur ich...) sofort gefesselt, in Bann gezogen und habe selten so einen intensiven "Dialog" mit den Werken / Künstlern geführt, wie in dieser Ausstellung.
Mich hat eher nur am Rande die Außenseiterrolle der Künstler / Produzenten der Werke interessiert. Wichtiger war, welche Gefühle und Gedanken die Arbeiten in mir hervorriefen.
Übrigens gab es da unter den von dir favorisierten Zeichnern eine ganze Reihe, wo man durchaus mal Überlegungen über deren seelische Konstitution anstellen könnte.
Hat Da Vinci sich nicht unter Galgen in Lauerstellung gelegt, um schöne Zeichnungen von sterbenden zu machen?
Dali -- konnte auch fantastisch zeichnen.Seite 1 von 1 [ 4 Beiträge ]
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