SEHESCHULE
heinrich SEHESCHULEHiermit eröffne ich hier eine "SEHESCHULE"...Signatur
Nicht nur für die Künstler, die selber Kunstwerke erzeugen,
sondern auch für jeden, der Bilder gerne mag...
Von mir aus... nicht nur gemalte, gezeichnete Bilder...
Auch Fotos, Videosequenzen, oder Screenshots...
Wir können hier alles besprechen....
Erste zwei Punkte:
1. Was sehe ich?(Inhalt, Komposition usw.)
2. Wie ist es gemacht? (Technikfragen).
Vielleicht kommen andere Punkte hinzu...
Wir versuchen zusammen ein bestimmtes Bild
"neu zu erschaffen"... Vom Anfang bis zum Ende...
:-}
Xabu Iborian Ich sehe was, was Du nicht siehst.Signatur
Nein, allen Ernstes, wie tief soll dies reichen? :)
Das Beispielbild zum Beispiel.
Ich sehe im gesamten unteren Bildbereich, im Wechsel hell- und dunkelblaues, mit einem Tick zum Grünen, grobes, recht gleichmäßig knittriges, horizontales Farbrauschen, zur Mitte hin feiner und gleichmäßiger werdend, zu einem einheitlichen Farbton verschmelzend, und an dessen Ende im unteren mittleren Bereich, in der rechten Bildhälfte, von der Mitte ausgehend, zwei mit ihrer Basis horizontal anliegende, blaugraue, annähernd stumpf dreiecklige Flächen, zuerst eine kleine, dann eine größere, gefolgt von einem holprigen Band gleicher Tönung, flacher als das kleine Dreieck, umgeben von viel weiterem Blau in ganzer Bildbreite, leicht gräulich und zärtlichst rötlich angehaucht auf Höhe dieser Flächen bis leicht darüber, gefolgt von rötlich bis zartgrünlich, zunehmend klarerem Blau zum oberen Rand der Abbildung hin.
Dazu kleine Ansammlungen von nahezu weißen und graublaueren Unstimmigkeiten, rundlichen Klecksern und Tupfern, auf der blauen Fläche im linken oberen Bildbereich, sowie in ganzer Breite des Bildes auf Höhe der Dreiecke sich aus dem Graublau entwickelnd,.
Die imaginäre Trennlinie zwischen unterem und oberen Bildbereich ist nicht perfekt horizontal, sondern steigt am rechten Ende minmalst nach rechts an.
Links und rechts auf Höhe der imaginären Trennlinie und darüber hinaus reichend sind noch drei bis vier dunklere grau bis schwarze, winzig kleine Flecken zu erkennen, zwei davon länglicher Form und auf der rechten Seite vor dem Band angebracht.
Und wenn jemand nach dieser Beschreibung malt, ohne das Bild auf dem die Beschreibung beruht gesehen zu haben, und das Ergebnis stark abweicht von dem Bild, war entweder oder sowohl als auch die Beschreibung nicht gut genug, nicht verständlich genug, nicht ausreichend beschreibend.
Hey, irgendwo is ne Grenze, o.k.?heinrich
Freitag sitzt am Strand und kuckt Löcher in die Luft...
Da kommt Robinson und fragt:
-Und? Was gibt's heute?
-Ach, immer das gleiche... Meer-TV...
:-}
Viele Künstler können oder wollen nicht verstehen,
wie bohrend langweilig die Wasserlandschaften sein können...
Dieses Bild habe ich ausgewählt,
weil es hängt von meiner Laune ab,
was ich dort sehen will...
Ich kann das Land am Horizont ausblenden
und mir denken, das ich hier ganz alleine bin...
Oder ich kann das Land wieder einblenden,
und mir denken, das ist ein Trugbild, eine Sinnestäuschung
das nie erreicht wird...
Das es erscheint nur so...
Der Fotograf hat mir meine Freiheiten gelassen...
Ich denke auch , er wollte das Bild auch nicht groß bearbeiten ....heinrich https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/70/Albrecht_D%C3%BCrer_099.jpgSignatur
Zum Anlass des Tages...Frohes Ostern und so...
:-}
Das Bild "Das Rosenkranzfest" ist schon fast totrestauriert und übermalt worden...
aber...es leuchtet durch alle Zestörung hindurch...
Die Maria mit dem Kinde...
("das göttliche Weiblichkeit und die Kirche" - Symbol)
die fromme Seite der Weiblichkeit thront hier machtvoll in der Mitte...
Die zentrale Figuren sind am Kopfbedekungenverteilen...
Zwei kleine Putten senken eine prAchtvolle Krone auf Maria Haupt nieder...
zwei weitere Putten halten einen purpurnen? einen grünen? Vorhang in den Himmel empor...
Maria zur Seite knien links der Papst Julius II,
rechts Kaiser Maximilian....
Das Jesuskind krönt Julius II...
Maria legt dem Kaiser einen Kranz aus Rosen auf den Kopf...
Zu ihren Füßen begleitet ein Engel das Fest auf seiner Laute...
Jetzt kommen kleinere Figuren...
demütig auf den Knien:
der Kardinal Grimani,
der seinen Kranz vom heiligen Dominikus empfängt,
Mitglieder der Familie Fugger und andere...
Auch sich selbst hat Dürer dargestellt....
Wer sucht, der findet...
:-}
"Ein Fest für das Auge"
unzerstört, sollte es gewesen sein...
Und als Kontrast dazu:
Marie Akron
Was sehen wir?heinrich Schrödi...Signatur
kuck mal da...
https://www.geo.de/reisen/community/bild/regular/296624/Wasser-Wolken-Himmel.jpg
Meinst du die Wolke?
:-}
Oder die Verschlüsselungstechnik?heinrich Na dann...Signatur
Jetzt zur Technik...
Ich weis nicht ,
ob Schrödi es weiß...
aber bis zum 15. Jahrhundert haben die Künstler
ihre Bilder mit Frischeierbodenhaltug Tempera gemalt...
Dann kam das Öl...
Zu Beginn des 15.Jahrhunderts,
haben Gebrüder van Eyck die alte Eigelbmaltechnik verbessert.
https://vlaamseprimitieven.vlaamsekunstcollectie.be/sites/vlaamseprimitieven/files/imagecache/sabammax/fotos/nieuws/aanbidding.jpg
Sie haben eine Emulsion mit Öl in ganz neuer Weise genutzt...
Und das Geheimnis mit sich ins Grab genommen...
Natürlich sieht man diese Emulsionseffekte nicht auf dem Bildschirm...
Dürer hat diese Technik benutzt
und sie in seinen Briefen beschrieben...
Das muss man aber am Original beobachten...
Ich habe das schon mal gemacht...
Von 10 cm Abstand...
Leider ohne Lupe...
:-}
Das ist eine Sehschule!
Wo man jeden Strich sieht...heinrich Die Aufgabe war...Signatur
Das Bild soll leuchten...
So ungefähr wie hier...
Schiffsuntergang
Dafür hat Dürer seine Farben
jeden Morgen neu frisch und selbst gerieben...
Er vermischte sie mit Leinöl,
das vorher 4-5 Tage
praller Sonne ausgesetzt war...
Zum Eindicken...
:-}schroedinger cOOlheinrich.Signatur
auch rembrandt hatte eier ...
:)
und cloud meint diese schöne datenwolke.siku
Die Aufgabe war...
Das Bild soll leuchten...
So ungefähr wie hier...
Schiffsuntergang
:-}
hier stellen sich gleich mehrere Fragen:
1. Ursache der Farbintensität: der Monitor mit erweitertem Farbspecktrum oder das Original Gemälde? Wer hast*s gesehen?
2. Die umweltfreundliche Wiederverwendung von Färbelauge für Jeans:
Wasser/ Lauge braucht man zum Malen überhaupt nicht! Was wird also wiederverwendet: übriggebliebenen Farbpigmente, die bereits künstlich hergestellt wurden - es ist sicher kein Lapus Lazuli dafür angerieben worden. Auch sehen die Bilder nicht so aus, als wären sie in "Jeanstunke" entstanden.
3. Wo geht hier ein Schiff unter, ich sehe keins, oder ist es bereits untergangen - vielleicht in der Fantasie des Malers oder der Betrachter, dann könnte man das Bild ja alternativ auch in "Untergang eines Seeungeheuers" umbenennen. ;-)
Rätsel über Rätsel
Xabu Iborian Ach, und ich dachte schrödinger meint die cloud :DSignatur
heinrich, auf einer farbigen Abbildung siehst du immer nur Farben und Helligkeitsunterscheide, jedenfalls solange das Licht an ist, dachte ich bisher, belehre mich eines Besseren.
Abgesehen von reliefartigen, spachteliegen Effekten, kannst Du diese Farben und Helligkeitsunterscheide auf unterschiedlichste Art und Weise herstellen.
O.k., damals hatten sie vielleicht nur Eier und Öl.
Welcher Freak guckt sich denn Gemälde mit der Lupe an? ;-)
Deine Dürer Kopie erscheint mir übrigens recht flach und ausdruckslos, leblos im Vergleich zu dem anderen Bild. Dem Original?heinrich Danke, schrödi,Signatur
aber das war nun wirklich nicht nötig gewesen...
OK, Dürer hat auch seine Farben selbst nicht angerieben...
Vielleicht hat er sie schon damals fertig in der Werkschtatt abgeholt...
:-}
Mich interessiert aber nicht nur WAS? sondern auch WIE?
Besonders was, die Lasurtechnik betrifft...
Und hier, es leuchtet...
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/58/Rosenkranzfest_Selbstbildnis_Duerers.jpg
Und das ist die rot-ockrige Imprimitur,
die durchscheint...
Vielleicht hatte das Bild früher noch mehr Leuchtkraft,
was in der Kopie schon einfach bis zum Übertreiben gebracht hat.......Xabu Iborian Wirken tut dies aber, auch im Vergleich zur Kopie, durch den differenzierten, lebendigen Gesichtsausdruck.Signatur
Hat die damals die Technik als solche wirklich so sehr interessiert?
War das nicht auch nur Mittel zum Zweck, um bestimmte Farbwwirkungen einfacher zu erreichen, oder so?Xabu Iborian Ich denke, es gibt hier jemanden, der könnte das :DSignatur
Also, nicht kopieren, sondern ein derartige Wirkung erzielen.Xabu Iborian Futuristisches Bild?Signatur
Vor 100 Jahren? :D
Ist doch nur das Fehlfarben Stück, welches zu Hausbesetzerzeiten hoch und runter genudelt wurde.
Copysprüche wegen YouTube.
Was mir noch einfiel:
Der Typ, den Du Dir da aus dem anderen Bild gepickt hast, Dürer, der fiel gleich auf, weil er als einziger aus dem Bild raus guckt, so als gehörte er nicht wirklich zur Szenerie.heinrich heinrich.
auch rembrandt hatte eier ...
:)
und cloud meint diese schöne datenwolke.
Auch Rubens hatte Eier...
Hier:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c8/Peter_Paul_Rubens_090.jpg
Zum Analysieren nehmen wir das:
Um 1636:
http://www.malerei-meisterwerke.de/images/peter-paul-rubens-portraet-der-helene-fourment-mit-ihrem-erstgeborenen-sohn-frans-08702.jpg
Hier sehen wir seine Frau Helene Fourment links auf einem kostbaren Hocker
mit rotem Bezug und ausgelegtem prachtvollem Brokatstoff.
Den Kopf etwas zugeneigt,
schaut sie den Betrachter kühl und gelassen an...
Auch der nackte Sohn Frans auf ihrem Schoß
nimmt den Betrachter war...
Etwas ängstlich wendet er seinen Körper der Mutter zu,
die ihn ruhig im Ring ihrer Arme hält.
(Wie eine Henne mit ihrem Kücken...)
:-}
Das unterschtreichen noch der weißen Feder auf dem schwarzem Hut
auf seinem Köpfchen...
Sein Hut wird hier vom breitkrempligen
goldfarbenen Hut der Mutter überfangen....
Beide haben große dunkle Augen...
Man kann auch die Säule rechts beschreiben...
Sie steht auf kräftigem Postament fest und sicher,
wie auch der Sohn auf dem Schoß seiner Mutti fest und sicher sitzt...
schroedinger mein sehebild - g.Signatur
-----------über führ-----------
ab gang---------------auf lauf
-----------unter tauch----------heinrich Ich finde, sich ein Bild richtig anzuschauen,Signatur
bedeutet auch über seine Material und Technik Bescheid zu wissen...
Sonst ist das Bild nur mit einem Auge gesehen...
:-}
Dürer trennte die Frabflächen klar von einander...
Rubens hat seinem Bild einen bestimmten Gesamtton gegeben,
ein goldenes Schimmern überall...
Und wie hat er das gemacht?
Lasurtechnik, schichtenweise Malerei...
Von rechts nach links...
Hier kann man diese Schichten beobachten..
Zuerst ockerfarbige Imprimitur über weißen Bildgrund...
Darauf zeichnete er sein Bild auf,
man sieht die Zeichnung an der Balustrade rechts,
einfach stehengeblieben...
Überhaupt die Säule, Himmel, um die Säule geschlagenes Tuch,
sind mit wenigen Farben und ganz einfach deckend gezeichnet...
Kühles durchsichtiges Grau-Grün in der Säule,
Blau bis Gelb im Himmel,
Rot bis Orange im Tuch...
Auch Hocker und Brokatstoff ganz schnell und leicht
mit Pinsel und Farbe aufgezeichnet...
was für damalige Zeit nicht ganz typisch war...
Die rechte Seite spielte für den Inhalt also nicht so große Rolle...
Die Schatten sind ganz kräftig gesetzt...
Zinnoberrot auf dem Hocker,
Blau-grün auf dem Stoff...
im Kontrast mit leuchtendem Indischgelb....
Sieht man das alles sofort,
und ohne Beschreibung?
:-}schroedinger mein sehebild - g.'Signatur
-----------über führ-----------
ab gang---------------auf tauch
-----------unter lauf-------------ho55 @heinriches ist durchaus möglich, heute technisch so zu malen wie dürer oder rubens damals, es ist kein wissen verlorengegangen, man muss nur danach suchen. setz dich mal mit der maltechnik der renaissance und des barok auseinander, es gibt bergeweise literatur dazu, jedoch meistens in buchform, mit nem tochpad wirst du das nicht ergründen können. die von dir erwähnten arbeiteten sich durch tausende von skizzen, legten mehrere kartons an, auf denen sie die komposition und proportion durchspielten, bevor sie sich an ein gemälde machten.Signatur
da wird es interessant: die grundierung bestand aus dem sehr stark saugenden kreidegrund (tierknochenleim und kreide), darauf wurden die einezelnen bildpartien untermalt: architektur in ocker, landschaften in pompeianisch rot und gesichter in grün, um so die wirkung der darüberliegenden farbe zu verstärken. gemalt wurde viel lasierender als heute, der saugende kreidegrund verhinderte, dass es speckig wirkte. aber schon rubens arbeitete völlig anders als dürer.
wenn du dich dafür wirklich interessierst, leg dein touchpad weg und greif dir die welt!Seite 1 von 1 [ 37 Beiträge ]
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