DO YOU WANT TO ... (Partizipation in der Performance)
klimperdibimper DO YOU WANT TO ... (Partizipation in der Performance)DO YOU WANT TO ...
Prozessorientierte interaktive Performance von und mit Barbara Ambrusch-Rapp.
Hauptfokus: Resonanz von vorerst passiv konsumierenden Personen im Publikum auf die Einladung zum Partizipieren - „Willst du mit mir schlafen gehen?“
Die Reaktion des Publikums ist offen und eine eigenständige Form der Aufführung, da die teilnehmenden Personen zum handlungsstiftenden Element der Performance werden. Wie gehen die unverhofft Mitspielenden mit dem völligen Fehlen von Instruktionen um? Wirkt das real sich eröffnende Spielfeld animierend oder bewegt es zum Rückzug in die schützende Menge?DO YOU WANT TO ... @ VolXhaus Art Openingotto_incognito Im Trend der Zeit - Pseudoprovokation und "die Neue Kindlichkeit"Wenn man schon im im immer breiter werdenden Strömungskanal der "intervenierenden" Kunst mitschwimmt, sollte man sich schon auch die Mühe machen, daß die "Intervention" auch spürbar wird. Bei der Performance hier macht es jedenfalls am Ende keinen Unterschied, ob es sich um verabredete Mitspieler handelt oder um Publikum, das "aus seinem Konsumverhalten aufgestört " wird. Hinzu kommt, daß diese affektierte Hexenhäuschenstimme, die höchstens als Kleinstkinderschreck geignet ist, sich als Hauptakteur wie eine kratzige, schwere Bettdecke über das Geschehen legt.Mein Motto:
Ich befinde mich in dauerndem Streit mit oTTo.
Gruß,OttO
otto_incognito und jetzt der Text dazu
"Prozessorientierte interaktive Performance"... ..."Hauptfokus: Resonanz von vorerst passiv konsumierenden Personen im Publikum auf die Einladung zum Partizipieren"
- das der Versuch, das Kauderwelsch von Personalmanagement und Marktforschung zu einer künstlerischen Methode zusammenzuschustern.
Und was heißt hier überhaupt "passiv konsumierende Personen?" Ziemlich indoktrinär, diese Behauptung.
Denn - Weiß man´s ? Kann man in ihr Köpfe reinsehen?
„Willst du mit mir schlafen gehen?“ Statt dessen hätte man lieber fragen sollen: "Willst du mit mir schlafen?" Das hätte wenigstens zu in paar deutlicheren Reaktionen führen können :D
"Die Reaktion des Publikums ist offen und eine eigenständige Form der Aufführung, da die teilnehmenden Personen zum handlungsstiftenden Element der Performance werden."
Nein, werden sie nicht. Können sie gar nicht Ist doch schon alles ausgerechnet, inklusive des risikolosen und mangelnden Handlungsanreizes, der darin besteht, daß es eigentlich nichts bedeutet, ob der "passive Konsument" sitzen bleibt oder sich eben kurz mit hinlegt
"Wie gehen die unverhofft Mitspielenden mit dem völligen Fehlen von Instruktionen um? Wirkt das real sich eröffnende Spielfeld animierend oder bewegt es zum Rückzug in die schützende Menge?"
Wie gesagt, hier kann von einem "völligen Fehlen von Instruktionen" keine Rede sein. Nur sind sie so fürchterlich belanglos.
Schon der Text allein ist reine Techno-Methode, falsch verstandene Verhaltensforschung.
Die Performance bringt das Ganze dann auf Hexenhäuschen-Niveau
Mein Motto:
Ich befinde mich in dauerndem Streit mit oTTo.
Gruß,OttOklimperdibimper Das eine und/oder das andere@ Heinrich (ich zitiere: "Ich brauche dafür nicht ins Theater zu gehen... So was "spiele" ich mit meinen "Kindern"
fast jeden hellen Tag...")
Das ist ja wunderbar! Aber "spielen" derartiges Erwachsene unter sich und zwar nicht daheim, sondern im öffentlichen Raum unter Beobachtung von fremden Menschen und Kameras?
@ otto_incognito
"Willst du mit mir schlafen?" statt "Willst du mit mir schlafen gehen?" wäre - mit Verlaub - doch ein wenig zu plakativ für diese Performance gewesen und hätte einen anderen Inhalt erzeugt.
Eigentlich ging es bei dieser Aktion nicht um Verhaltensforschung - zumindest nicht auf seriös fundierter Basis.
Was hier "ausgerechnet" gewesen sein hätte können (also die Erwartung der Performerin erfüllend), ist schlussendlich gar nicht eingetreten, weil sich die Mitspielenden aus dem Publikum völlig anders verhalten und damit die Aufführung auf eigenständige Art und Weise anders bzw. mitgestaltet haben.Pfaurania Evolutionsfalter Ein hoch auf Wertschaetzung und EinfuehlungsvermoegenNach Partizipation streben ist immer eine wertvolle Begebenheit! Auch in der Kunst. Wenn man gemeinsam auf kreative Art und Weise an etwas arbeitet und in einem interaktiven und interkulturellen Miteinander verschmilzt, dann kann bald jeder, auch in de Kunst seinen Teil zur Gesellschaft beitragen.absurd-real ich hab hinein gelinst, dabei wollte ich es mir wirklich unvoreingenommen antun, diese dings kunst aufführung. doch dann kamen " oje, och nö, hä...oh man...nää, " in mir auf, und als ich dann " oh gott" dachte, überkam es mich, also ich übergebe mein abschlussresümee in einem w.orte, das da lauten mag : " doof".So leite ich vom Absurden drei Schlussfolgerungen ab: Meine Auflehnung, meine Freiheit und meine Leidenschaft.Gast , 6ich hab hinein gelinst, dabei wollte ich es mir wirklich unvoreingenommen antun, diese dings kunst aufführung. doch dann kamen " oje, och nö, hä...oh man...nää, " in mir auf, und als ich dann " oh gott" dachte, überkam es mich, also ich übergebe mein abschlussresümee in einem w.orte, das da lauten mag : " doof".
Das ist vielleicht das Gefühl, was sich einstellt, wenn der Kühn-stler total unvoreingenommen seine eigene Voreingenommenheit gegenüber dem Publikum nicht merkend im Publikum die Voreingenommenheit (und seine eigene Unvoreingenommenheit) sucht und sie eventuell nicht findet - und daher total unvoreingenommen die Unvoreingenommenheit des Publikums postrationalisieren muss.
Im schlimmsten Fall mit der Inszenierung eines weiten Herzens, das ohne Verstehen auskommen kann. Und ohne Publikum.
klimperdibimper Die Geschichte der partizipativen Performance ...... hat eine ihrer "benannten" Wurzeln u.a. in der Antike ein paar Hundert Jahre v. Chr.
Das direkte Miteinbeziehen des Publikums in Formen wie etwa ab Mitte des 20. Jhdts. ist allerdings noch sehr "jung" und gerade erst auf dem Weg dahin, sich im historischen Kontext zu verankern ...
Vielleicht auch als "work in progress" zu sehen, ein offener oder überhaupt erst zu öffnender Spielraum - noch ohne traditionelle "Stabilitätspfeiler", die eine gewisse Art von Sicherheitsnetz in der Rezeption bieten würden?siku ... hat eine ihrer "benannten" Wurzeln u.a. in der Antike ein paar Hundert Jahre v. Chr.
Das direkte Miteinbeziehen des Publikums in Formen wie etwa ab Mitte des 20. Jhdts. ist allerdings noch sehr "jung" und gerade erst auf dem Weg dahin, sich im historischen Kontext zu
verankern ...
den heutigen Betriff Kunst, wie wir ihn verstehen, gab es in der Antike nicht, der ist wohl eher "der französischen Revolution geschuldet" ;-).
Über die "bekannten Wurzeln in der Antike", bezüglich der Performance würde ich gern mehr erfahren, denn sie dienen ja als Argumentationshilfe!
Ich denke da eher an Fluxus, aber natürlich auch Bruce Nauman. Luftschnappende Münder erinnern "an schon mal dagewesen", ohne genaue Quelle.
Möglich, dass die Performance vor Ort beeindruckt, als Video beeindruckt sie mich nicht.
Oder ist die Anleihe der Performance an die Antike der sokratischen Rede entnommen. Diese Assoziation würde mich aber "vom Stuhl hauen".
Eine beeindurckende Performance ist die Geschicht, in der Beuys einem "toten Hasen Kunst erklärt", diese Performace hat Drive.otto_incognito
Das direkte Miteinbeziehen des Publikums in Formen wie etwa ab Mitte des 20. Jhdts. ist allerdings noch sehr "jung" und gerade erst auf dem Weg dahin, sich im historischen Kontext zu verankern ...
HAHAHA. Für eine Kunstform, die sich angeblich ab Mitte des 20.Jhdts entwickelt hat (60 süße, junge Jahre ist das jetzt her).
und seither noch Zeit braucht , "sich im HISTORISCHEN KONTEXT" zu "VERANKERN" *, ist das aber eine ziemlich müde Angelegenheit. Muß sich diese Kunstform seither vielleicht von den Srapazen seiner Geburt erholen und muß sich das Publikum noch weitere 50-60 Jahre durch unausgegorene Performances quälen, bis der HISTORISCHE KONTEXT endlich seinen Segen gibt?! Seit der "Erfindung". der Avantgarden Anfang ds 20. Jhdts pflegen die je neuen Kunstformen- und inzwischen auch eher Kunsteinfälle , fröhlich und munter auf den Markt zu galoppieren, um dort zügig zu scheitern oder zu gewinnen.
*was für ein angestrengtes Vokabular für eine matte Idee. In der Kunst ist es so - wenn man was zu sagen hat, dann sagt man es gefälligst und wartet nicht , daß einem der "historische Kontext". zuhilfe kommt. Der ist nämlich immer schon, oft unbemerkt, längst wirksam gewesen, wenn einem eine Idee kommt. Dann gilt es nur noch, sie möglichst redlich. in Mitteln und Gestaltung, auszuführen.
klimperdibimper @siku
Lassen wir die Sache mit dem Stuhl und Sokrates lieber und brechen uns keine Beine *smile*
Den Begriff "Kunst" und "Performance" wie heute verstanden gab es in der Antike, wie siku sagt, ja nicht. Deshalb auch meine offenere Definition "einer benannten Wurzel" derselben - auch damals wurde das Publikum auf gewisse Weise mit einbezogen, etwa bei Festspielen die Prämierungsrichter aus dem Publikum rekrutiert (heute nennt man ansatzweise Ähnliches wohl "Voting") ... ob Sokrates hier mitgemischt hat, kann ich nicht sagen, so wie ich es verstanden habe, ging es eher in Richtung Platon und/oder Aristoteles (Methexis) ...
Und, wie siku auch sagt, der "heutige" Begriff Performance hat damit auch nicht wirklich viel gemeinsam und ist, wie ich oben erwähnte, eben im kunsthistorischen Kontext noch sehr "jung" - das wollte ich damit eigentlich zum Ausdruck bringen, diese noch nicht wirklich vorhandene Verortung der heutigen Formen von Performance (trotz des Umstandes, dass sie bis zu dieser heutigen Form in langen Prozessen erst "heranreiften") und damit auch die ebenso noch im Prozess befindliche Rezeption.
Was ich aber mit dieser Nennung beider "Zeitverortungen" - Antike und heute - dennoch zum Ausdruck bringen wollte, ist, wenn eine heutige Performance mit von otto_incognito weiter oben eingebrachten Schlagworten "Trend der Zeit" + "immer breiter werdenden Strömungskanal der intervenierenden Kunst mitschwimmt" so gesehen wird, diese meiner Meinung nach vielleicht doch gar nicht so sehr "nur" Trend ist, sondern vorläufiges Resultat eines jahrhundertelangen bzw. eher schon jahrtausendelangen und breiten Entwicklungsprozesses der Partizipation in der Kunst von damals bis heute ...
Puh, das alles, was ich wie meine, in geschriebenen Worten zu vermitteln, ist doch etwas schwieriger als im persönlichen Gespräch, merke ich gerade.
Das verhält sich irgendwie ähnlich wie der Umstand, den siku erwähnt, dass eine Performance live vor Ort erlebt eine andere Wirkung hat, als ein Doku-Video davon, dem es in diesem speziellen Fall auch noch an verschiedenen Einstellungen/Blickwinkeln mangelt.absurd-real Das ist wie als würdest du ein von dir angefertigtes Bild versuchen mit viel Wort und Trara(schalablabla) aufwerten zu wollen, wo es doch einfach nur ein schlechtes Bild ist, und mehr auch nicht werden kann.Signaturklimperdibimper @ otto_incognito
Wie in meinem Kommentar an siku gerichtet erwähnt, ist es offensichtlich tatsächlich nicht so einfach, das, was ich meine, in geschriebenen Worten zum Ausdruck zu bringen ... wie es scheint, kommen diese noch dazu ein wenig uminterpretiert bei otto_incognito an.
Ich hatte mit meinen historischen Rückblicken etc. eigentlich mein grundsätzliches Nachdenken über partizipative Performance artikulieren wollen und auch die in Bezug auf sehr aktuelle Formen noch in Entwicklung befindliche Rezeption. Eine Zuhilfenahme von historischen Zusammenhängen explizit zur oben geposteten Performance war nicht die Absicht.otto_incognito siku: "...Eine beeindurckende Performance ist die Geschicht, in der Beuys einem "toten Hasen Kunst erklärt", diese Performace hat Drive..."Signatur
klimperdibimper: "....Das verhält sich irgendwie ähnlich wie der Umstand, den siku erwähnt, dass eine Performance live vor Ort erlebt eine andere Wirkung hat, als ein Doku-Video davon..."
Dann muß ich also 1. davon ausgehen,daß siku die Beuys-Performance life gesehen hat, um ihre Qualität zu erkennen?, denn wie du hier 2. nahelegst, kann man die Wirkung einer Performance im Wesentlichen nur am Originalschauplatz erfassen ?!
Wozu sie dann als Video präsentieren?
Deine Argumente mäandern.siku
Dann muß ich also 1. davon ausgehen,daß siku die Beuys-Performance life gesehen hat, um ihre Qualität zu erkennen?, denn wie du hier 2. nahelegst, kann man die Wirkung einer Performance im Wesentlichen nur am Originalschauplatz erfassen ?!
Wozu sie dann als Video präsentieren?
Deine Argumente mäandern.
erwischt :-)
nein, ich habe Beuys noch nie live erlebt. Die Geschichte mit dem toten Hasen ist ja rein theoretischer Natur, da muss man/ Frau nicht eigentlich dabei sein, um die Hirnwindungen des Protagonisten zu erleben. Bei der Performance von Tastatur ist das allerdings anders "willst du mit mir schlafen" ist ja kein intellektueller, sondern wohl eher ein primär psychologischer Ablauf.
Und Marina Abramovic habe ich auch noch nie live gesehen, vielleicht sehe ich ja deshalb zu "flüchtig", ich habe eben nicht das Bedürfnis mehr anzuschauen, hätte ich bei einer (Life -) Performance gesehen, vielleicht wäre ich dann ja begeisterter.
klimperdibimper @ otto_incognito
Ich stimme otto_incognito dahingehend zu, dass dieses Doku-Video zu DIESER Performance nicht das vom Publikum (nachträglich von diesem beschriebene) Erlebte vor Ort spiegelt. Womöglich wäre es tatsächlich klüger gewesen, nur Doku-Fotos der Performance öffentlich zu stellen und das Video im Archiv zu behalten.
Damit vertrete ich allerdings nicht die Meinung, dass dies grundsätzlich für Videos von Performances gilt! Aber es ist tatsächlich für die Rezeption wohl der Idealfall, eine Performance live zu erleben ...
@ siku
Bitte nicht zu verwechseln: Es wurde die Frage "willst du mit mir schlafen gehen?" gestellt und nicht "willst du mit mir schlafen?" - wobei ich der Meinung bin, dass auch erstere Fage ihre Berechtigung hat, in einer Performance gestellt zu werden, wenn dies inhaltlich ins Konzept passt.Seite 1 von 1 [ 21 Beiträge ]
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