Wie lange müssen Bilder "trocknen"?
Freiheiter Wie lange müssen Bilder "trocknen"?Hallo liebes Forum..Signatur
Wie lange lasst ihr eure Ölbilder trocknen, bzw aushärten? Oder anders gefragt, wie lange braucht ein Ölbild, bis man es, sozusagen, "anfassen" kann? Streng genommen, trocknet Ölfarbe ja nie so richtig, wie man hört. Ich meine hierbei auch KEINE extremen Impasto-Geschichten. Möchte in absehbarer Zeit, von Acryl auf Öl umsteigen, jedoch hält mich der Gedanke ab, die Bilder ggf. Jahrelang trocknen zu lassen, bevor man sie mit Firnis versehen, bzw ausstellen kann. Manche sagen, dass es ein paar Tage dauert, andere sprechen von Jahren. Was ist denn richtig?
Freiheiter Kleiner Nachtrag: Man hört immer wieder, dass man darauf achten muss, die Schichten erst richtig trocknen zu lassen, damit sich hinterher keine Risse etc bilden. Nur wie lange ist das? Könnte mir natürlich auch einfach Ölfarben besorgen und eigene Studien anlegen, aber vllt hat ja jemand vorher schon ne Antwort parat. Danke im Voraus ;)SignaturGast , 3Es kommt drauf an, wieviele Farbschichten du hast, und wie pastos du die Farbe verwendest ... Da, wo ich studiert habe, haben wir ein Ölbild (klassisch-akademische Malerei mit ca. 4-5 Schichten), erst nach 6 Monaten mit Firnis versehen... Wenn ich mir diese Bilder ein paar Jahre später ansehe, scheint das OK gewesen zu sein.Freiheiter Da ich kein zusätzliches Atelier habe, sondern die Diktatur der Kunst in meiner Wohnung stattfindet, will ich da eigentlich so Geruchs- und Chemie-frei wie möglich arbeiten. Sikkative, Terpentin und co, sollen eher sparsam und wenn es irgendwie geht, gar nicht zum Einsatz kommen. Nur wird da ja allerhand benötigt, wie man hört, damit die Farbe schneller trocknet, bzw sich feinere Schichten und und und ergeben. Ist das wirklich alles so aufwändig?SignaturFreiheiter Ah ok, Monate sind ja schon eine ordentliche Zeitspanne. Habe auch schon von 1-2 Jahren Trockenzeit gehört, bevor man ein Bild firnissen kann. Wie machen das eigentlich die Leute, die ihre Bilder noch am Vorabend fertig malen und am nächsten Tag in Galerien hängen? Z.b. Jonas Burgert etc.. Der malt da noch am Abend vor Ausstellungsbeginn dran herum, wie er selbst sagte und dann hängen die da feucht in der Galerie? Wäre das nicht zu riskant? Kosten ja auch nicht wenig ^^ Kann mir das immer nicht so recht vorstellen, dass die Bilder dort noch nass sind.. Naja, vllt macht man sich da auch einfach zu sehr nen Kopp^^Signaturefwe bei mir trocken manchmal nach ein-zwei tagender etwas länger kommt auf farbe und das malmittel an-> damarfirnis! ,Terpentin ,etwas oil. damit stellst du die farbe ein-mehr oil lang trocknen-weniger oder kein oil dazu, schnell trocken.Signatur
Regel beachten weg. risse: fett auf mager . dh erste Schicht-magere farbe-schlussendlich dickere ooilfarbe.
firnissen, wenn überhaupt : je nach dem... 3-6 Monate.
lg.siku Wie machen das eigentlich die Leute, die ihre Bilder noch am Vorabend fertig malen und am nächsten Tag in Galerien hängen? Z.b. Jonas Burgert etc.. Der malt da noch am Abend vor Ausstellungsbeginn
dran herum, wie er selbst sagte und dann hängen die da feucht in der Galerie?
der hält womöglich einen Heizlüfter drauf, dann sind die Bilder oberflächlich trocken. Für die Ausstellung wird's reichen, dann riecht es wenigstens noch frisch. Mehrere nasse Bilder lassen sich schlecht transportieren. Man muss Malern auch nicht alles glauben ;-)..Frank Enrechen mit dem firnis sollte man sich echt zeit lassen, weil die ölfarben chemisch trocknen (mit sauerstoff) und an volumen zunehmen.Signatur
es gibt wirklich viele faktoren von denen der zeitraum der trocknung abhängig ist, die dicke des farbauftrags, was und ob man etwas beimengt (trocknungsbeschleuniger, verzögerer, transparenzerhöher oder was auch immer für ein malmittel oder öl), selbst wenn man vom gleichen hersteller die farben direkt aus der tube verwendet gibt es unterschiede, z.b. trocknen gelbe farbtöne in der regel besonders langsam.
ein freund von mir hat mal am vorabend zu seiner ausstellung ein bild noch fertig gemalt, er hat dann einfach ein tischchen davor gestellt, damit niemand zu nah auf tuchfühlung gehen konnte. ;)Freiheiter Danke für die schnellen Antworten!Signatur
Ist auf jeden Fall ne spannende Angelegenheit. Mir hat mal jemand gesagt, die Ölmalerei sei ein Handwerk, dass Zeit und das richtige Rezept braucht, um ein wirklich gutes Ergebnis zu erzielen. Nur hat da eben jeder seine eigenen Erfahrungen, denken ich. Muss es einfach mal probieren. Habe echt Respekt vor Leuten, die das gut können.parkgalerie-berlin
der hält womöglich einen Heizlüfter drauf, dann sind die Bilder oberflächlich trocken. Für die Ausstellung wird's reichen, dann riecht es wenigstens noch frisch. Mehrere nasse Bilder lassen sich schlecht transportieren. Man muss Malern auch nicht alles glauben ;-)..
Jonas Burgert malt in Öl. ein Heizlüfter nutzt da gar nichts, die Farbe trocknet durch Oxidation.
Man sollte vor Allem nicht Dinge kommentieren, von denen man überhaupt keine Ahnung hat..Martin Mißfeldt Richtig ist (wie schon gesagt): es kommt in erster Linie darauf an, wie dick / pastos der Farbauftrag ist. Je dicker, um so länger dauert das.Signatur
Es kommt aber zudem auch noch auf zwei Dinge an, die hier (glaube ich) noch nicht erwähnt wurden:
Den Untergrund und die Farbe selber.
Je saugender der Untergrund, um so schneller (trocknen) auch die Bilder. Wenn Du auf weitgehend unbehandelter Jute malst, sind die Bilder nach ein paar Tagen zum Transport geeignet.
Ich vermute mal, die meisten verstehen unter "durchgetrocknet" eine nicht mehr klebrige Oberfläche, so dass man mit dem Finger ohne Farbrückstände drüberstreichen kann. In Wirklichkeit dauert es Monate bis Jahre, bis die gesamte Farbe vollständig oxidiert, also "durchgetrocknet" ist.
Auch die Ölfarbe an sich zeigt sich nach meiner Erfahrung sehr unterschiedlich. Am längsten dauert es bei Dosen-Ölfarben wie z.B. die von Lukas. Die sind recht flüssig und damit gerade bei großen Formaten auch sehr gut vermalbar, aber das dauert dann eben, wenns an den Rändern mal etwas dicker wird. Wenn man diese kleinen Tuben verwendet, z.B. die Rembrandt oder solche Sachen, die sind meist eher fest und trocknen relativ schnell. Aber selbst dann gibt es noch Unterschiede zwischen einzelnen Farbtönen.
Am besten ist es immer, wenn Du Dir ein Testkarton für jede neu verwendete Farbe anlegst, dort ein paar Striche und Flächen unterschiedlicher Pastosität machst und dann einfach protokollierst, was Dir dabei auffällt. So hast Du dann immer Musterbögen im Regal stehen, an denen Du Dich orientieren kannst (das gilt natürlich auch für den Farbton, die Lichtechtheit (die man aber eh erst nach ein paar Jahren prüfen kann, und so weiter.)
Viel Erfolg.
Btw: wenn Jonas sagt, er malt die am Tag vorher, dann stimmt das. Ich kenne ihn seit dem Studium, er ist ein grundehrlicher und bodenständiger Mensch.Seite 1 von 1 [ 14 Beiträge ]
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