• Kann man / könnt ihr heutzutage von Kunst leben?

  • Annemarie
    Kann man / könnt ihr heutzutage von Kunst leben?
    Hallo!
    Mich würde interessieren ob es hier jemanden gibt, der von seiner Kunst leben kann, oder ob es heutzutage überhaupt noch möglich ist allein durch den Verkauf von Bildern sein Leben finanzieren zu können, weil es ja bekanntlich schwierig ist, sich von anderen Künstlern zu unterscheiden, unverwechselbar zu sein, außerdem kann man auf dem Kunstmarkt als Newcomer bzw unbekannter/weniger bekannter Künstler kaum was verlangen oder?
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  • , 2
    unverwechselbar... naja, zum leben reicht es seine bilder zu verkaufen, und das ist nun nicht so schwer, gibt doch genug leute, die sich mal nen bild oder nen anderen kunstgegenstand kaufen.

    schöne grüße
  • Annemarie
    Du bist doch unverwechselbar??!!!
    Also lebst du allein von deiner Kunst? Viele Künstler würden dich darum beneiden. Oder hast du noch nebenbei eine Stelle viele Künstler arbeiten zum Beispiel als Kunsterzieher. Wegen unverwechselbar, ich kenn mich ja nicht aus, hab noch kein Bild verkauft; aber kann man zufrieden sein, wenn man Bilder malt, die den Geschmack der breiten Masse treffen, man dadurch also Geld reinbringt, diese Bilder aber nichts mit seinem eigenen Geschmack und Wesen als Künstler zu tun haben, das heißt sie sind praktisch nicht wirklich ein Teil von dir, da bleibt man doch dann in der Entwicklung als Künstler stehen oder? Da stellt sich hier die Frage:
    Kann es dann noch Spaß machen Künstler zu sein, wenn man dem Geschmack der Allgemeinheit genügen muss, um was loszubekommen? Denn der 0 8 15 Bürger wird hier zur Zielgruppe.
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  • , 2
    momentan lebe ich gut von der kunst.
    vorher hab ich gut von den bildern gelebt, die ich gemalt habe.

    also: um sich und seine kunst zu finanzieren und entwickeln, malt man einfach ein paar bilder und verkauft die. irgendwann ist der tag dann da, wo man durchbricht und keine massentauglichen bilder mehr malt, weil auf einmal alle deine "kunst" kaufen.

    das ist viel arbeit und nen langer weg gewesen, ein wenig glück dazu und fertig.
  • Isabelle Zacher-Finet
    Hallo :o)


    Ich kann. Aber ob das alleine von "Kunst" is...?!
    Ich persönlich kann da nicht sooo einfach drauf antworten, denn ich trenne das irgendwie, trenne "Handwerk" und "Kunst".

    Ich habe mich irgendwann entschieden, von meinen Farben leben zu wollen. Dann natürlich gerät man sozusagen unter "Verkaufszwang", man muss sich ein wenig anpassen, mit dem Markt gehen, etc... Das ist für mich erstmal Handwerk/ Deko.
    Diese Deko Bilder sind ein Teil von mir, ich male sie gern, male sie auf Bestellung und sie haben einen nicht alzu hohen Preis. Und wenn ein Kunde grüne Blumen auf rosa kariertem Hintergrund will, dann bekommt er die. Davon lebe ich. Doch gibt es auch hier Grenzen. Ich würde nie etwas malen, wo mir sozusagen beim Malen schlecht wird, was mir wirklich gegen den Strich geht oder so.
    Einige dieser Bilder landen auch mal bei Ebay. Ich habe da gar kein Problem mit. Das was dekorativ ist, schnell von der Hand geht und unterm Strich muss der Stundenlohn da stimmen. Doch ich muss es immer vertreten können.

    Dann habe ich Bücher geschrieben im Hobbybereich. Wie malt man was mit Acrylfarben, erste Schritte für den Einsteiger. Da würde mancher Künstler sagen\"oh Gott- watt is datt denn\". Dch auch das ist Handwerk, ich mache es gern und es macht mir Spaß. Auch das ist ein Teil von mir.
    Und auch von diesen Autoren Tantiemen lebe ich.

    Hierdurch kam dann irgendwie der Kontakt zu einem Farbenhersteller, für den ich nun ab und zu Vorführungen im Einzelhandel mache. Muster erstellen, interessierten Menschen zeigen, wie sie was womit machen können, Fragen beantworten und andere für Farben begeistern. Es macht Spaß und es macht irgendwie auch glücklich, wenn man dann merkt, dass man anderen Menschen weitergeholfen hat, sie stolz mit ihrem ersten eigenem Werk wieder gehen... Doch mancher Künstler würde das ablehnen. Was ich auch völlig respektiere.
    Die Bilder, die bei solchen Veranstaltungen entstehen sind kleine einfache Dekosachen, die eine Art Erfolgsgarantie für den Anfänger bieten müssen, einfach zu machen sein müssen. Man muss sich dann hier sehr umstellen, umdenken, damit umgehen können und natürlich mit den Menschen, die ganz viele Fragen haben.
    Hier entstehen aber auch oft wichtige Kontakte, die sich irgendwann einmal auszahlen in irgendeiner Weise.

    Irgendwann führen dann irgendwo die Fäden wieder zusammen. Irgendwann kommt man wohin, wo einen schon jemand kennt etc...

    Und dann gibt es da noch Kunst :o)
    Die geht nicht zu Ebay, nicht in Bücher und nicht in Vorführungen. Die kommt in die Ausstellung und die ist teurer. Und wenn die jemand haben will, dann muss er halt den Preis bezahlen, den ich dafür gerne hätte, auch wenn er hoch ist.
    Hier stört es mich auch nicht, wenn ich diese Sachen in 10 Jahren nicht verkauft bekäme. Mein Lebensunterhalt ist ja durch die anderen Dinge gesichert. Doch zu Komprommissen bin ich hier nicht bereit, denn in diesen Bilder steckt "viel mehr".

    Alles in allem, musst Du lieben, was Du tust, damit Du es gut und überzeugend tust. Und ich liebe all das, sowohl die eine, als auch die andere Seite.
    Es gibt auch Tage, da willst Du nie wieder malen, alle Leinwände anzünden***g, doch das gibt es wohl in jeden "Job".
    Nur der Kohle wegen, sollte man in diesem Bereich aber nichts tun, auch nicht Bilder malen, die einem ein zu großes "Verbiegen" abverlangen. Es bringt Dir und anderen nichts! Immer DU musst es sein und Du musst das mit vollem Herzen vertreten können, was Du tust. So jedenfalls sehe ich das.

    Und ich kann kuenstlichbegabt nur recht geben, es ist ein langer weg, manchmal ein harter, du musst ihn gehen wollen, darauf kommt es an und dein atem muss lang genug sein. dann kommt irgendwann ein wenig glück dazu, ein idealer zufall oder sonstwas und irgendwann läufts dann halt.

    irgendwann werde auch ich vielleicht nur von "kunst" leben können, doch ich für mich weiß gar nicht, ob ich auf das andere dann wirklich ganz verzichetn wollen würde. vielleciht zeigt sich das irgendwann.

    es dauert lange, bis die fäden irgendwo wieder zusammenführen und das mühsam gesponnene netz früchte trägt. doch wenn du hart daran arbeitest, geschieht es irgendwann. allem voran muss die frage stehen, was du wirklich willst.

    bei mir war es , von farben leben zu wollen, nichts anderes mehr tun wollen, als malen. und das umgesetzt zu haben, sehe ich als meinen absoluten luxus an, wenns auch nicht immer leicht ist- doch wo schon ist es nur rosa rot?

    in diesem sinne,

    liebe Grüße,

    icke
  • , 4
    wenn webdesign auch zu kunst zählt, dann kann ich davon leben.
  • , 2
    icke: besser gehts nicht zu beschreiben. sehr schön.
  • Annemarie
    Danke Icke :) ich schließ mich da kuenstlichbegabt an: hast du sehr schön beschrieben !!! Und man merkt förmlich wieviel Spaß du an deinem Job hast, sowohl als Künstler als auch als ich sag mal Kunstlehrer für Erwachsene :) Mich würde interessieren: welche Bücher sind auf deinem Mist gewachsen? Sprich wie heißt du? Damit ich das nächste Mal wenn ich so ein Buch von dir sehe mal drin blätter und schau was du da so verzapft hast ;) aber sei mir net böse: Ich würd mir solche Bücher nicht kaufen...
    Signatur
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