DIE KAGIDA
otto_incognito DIE KAGIDAaus: Kölner Impressionen
ein Dramolett in 11 Bildern, erlitten und erdichtet von OttO und oTTo
Eine Kölner Geschichte,Bild 1
Die Personen und Ereignisse dieser Geschichte sind frei erfunden.
Jegliche Ähnlichkeiten mit real existierenden oder verblichenen
Teufeln und Katzen sind rein zufällig.Mein Motto:
Ich befinde mich in dauerndem Streit mit oTTo.
Gruß,OttOotto_incognito Vor einiger Zeit war eine kurzzeitig berühmt-berüchtigte und jetzt fastSignatur
schon wieder in Vergessenheit geratene Bürgerorganisation auch in
Köln unterwegs. Landesweit als KAGIDA bekannt, rief sie in Köln am
Deutzer Bahnhof vor´m Ottoplatz zur Demo, auf daß die Rechte
europäischer und, vor Allem, deutscher Katzen gestärkt werden.
Da diese Demo unweit von OttO´s Behausung stattfand, schlüpfte
er in seinen Abendanzug, verabschiedete sich von seinen Nach-
barn und lustwandelte gen Bahnhof, um sich dort von leibhaftig-
epochalen Ereignissen aufrütteln zu lassen.
Eine Kölner Geschichte,Bild 2
otto_incognito Der Anblick, der sich bot, war enttäuschend. Auf der rechten Seite desSignatur
Platzes stand ein verloren wirkendes Häuflein miauender Patrioten,die
hielten Pappen und Banner in die Luft, auf denen stand: "Die deutsche
Scholle nur der deutschen Kartoffel!", "Wir wollen keine Süßkartoffeln
aus Übersee!" und dergleichen mehr.
Auf der linken Seite ging es ein bißchen lustiger zu.Katzen jeglicher
Coleur, Antifas und auch einige Kampfkater vom Schwarzen Block
waren dabei und zusammen skandierten sie, die Pfoten reckend:
"Nie wieder Katzendiktatur!", "Niedermit der braunen Brut!",
"Keine Katze ist illegal!"und so weiter und sofort. Ab und zu
warf jemand weichgekochte Kartoffeln ins gegnerische Lager.
Eine Kölner Geschichte,Bild 3
otto_incognito Jedenfalls, es tat sich nicht übermäßig viel.Signatur
"Das ist aber langweilig, Sie Ärmster", wandte sich OttO
an einen der Polizisten, "geht das schon lange so?"
"Ja!", raunzte dieser müde, "schon seit Stunden. Bin
schon ganz klamm in den Pfoten!"
Eine Kölner Geschichte,Bild 4
Da faßte OttO einen Entschluß und dieser faßte ihn.otto_incognito Er lief auf den linken Flügel (warum links? -nun,das warSignatur
wohl nur ein dem Moment geschuldeter Zufallsentschluß)
und direkt auf einen antifaschistischen Kater zu und rief
begeistert: "Jung`s, ich habe eine Idee zur Auflockerung!
Redet miteinander, und sei es nur heute Abend! Schaut,
überall stehen Presseleute herum, die Medien schauen
bundesweit auf euch. Jetzt! Redet!! Schließlich ist doch
jeder hier, egal, ob rechts oder links, weil er sich Gedanken
gemacht hat. Hoffe ich jedenfalls. Warum also nicht einen
lebendigen Diskurs wagen?! Startet JETZT und HIER den
verbalen Schlagabtausch!
LOS!
Möge der Bessere gewinnen!"
Eine Kölner Geschichte,Bild 5otto_incognito Damit war OttO aber an die rechten Linken geraten!Signatur
Nach einem kurzen Blick auf seinen Abendanzug winkte
ein Antifa seine Kampfgenossen herbei, kreischte: "Du
Moff gehörst nicht zu uns. Sieh zu, daß du Land gewinnst!"
Und der arme OttO wurde am Kragen gepackt und in
hohem Bogen Richtung Kagida-Gruppe geworfen.
Eine Kölner Geschichte,Bild 6otto_incognito Dort plumpste er in die Pfoten eines Skin-Head´s,Signatur
der schnupperte kurz an ihm, wurde ganz fahl um
die Nase und: "Hier gehörst du erst recht nicht hin"
fauchend, schmiß er OttO brutal zurück auf die
linke Seite, mitten hinein in den wild bewegten
Katzenjammer.
Eine Kölner Geschichte,Bild 7otto_incognito So ergab sich dann doch ein Schlagabtausch, nicht ganzSignatur
in dem von OttO angestrebten Sinne, aber derart, daß er
von einer Seite zur anderen geworfen wurde, während die
wackeren Polizisten, mit den Blicken seiner Flugbahn fol-
gend, ratlos ihre Köpfe von links nach rechts und wieder
umgekehrt drehten, nicht wissend, wie sie diesem uner-
warteten Ereignis begegnen sollten.
Eine Kölner Geschichte,Bild 8otto_incognito Schlußendlich fing ihn wieder ein Antifa-Kater undSignatur
schmetterte ihn ins gegenerische Lager, wo OttO
mit roher Wucht gegen ein beschriftetes Schild
schlug. Im Herunterrutschen las er: "Kartoffeln
statt Döner!" und etwas weiter unten, in Kopf-
höhe mit dem Bannerhalter, zischte er diesem
empört zu: "Elender, dieser Spruch ist Notzucht
an der Literatur, ja, sogar an der gesamten
deutschen Sprache!" und landete somit auf
dem Boden des armen, entweihten Ottoplatzes.
Eine Kölner Geschichte,Bild 9otto_incognito Eine Kölner Geschichte,Bild 10Signatur
Unverzüglich ereignete sich Unerwartetes. Der armeDemonstrant, warf ( seine Schnurrbarthaare warenvor Scham rot erglüht) das Pamphlet weit von sich,ergriff OttO´s Hand, flüsterte: "Komm mal mit" und schleifte ihn auf die grüne Wiese. Dort machte e rihm ein Geständnis.(Nein! Keine Liebeserklärung, weit schlimmer!!)Ich verrate dir jetzt mal was! Aber sag´es keinem weiter! Als ich das Plakat in die Pfoten gedrückt bekam, wäre ich selber fast im Boden versunken,aber es war zu spät. Der Vertrag war unterschrieben und mein Geld hatte ich auch schon...tja, du wunderst dich - aber ich bin nur ein einfacher Tagelöhner und die Agentur für Politische Umtriebe vermittelt arme Kater wie mich immer dann, wenn eine angemeldeteDemo an innerer Auszehrung zugrunde zu gehendroht und um die sich lichtenden Reihen aufzufüllen,werden Katzen wie ich immer gebraucht,""Wie das?" fragte OttO."Das hast du doch gesehen. Gerade mal ein paar Pfoten voll Kagidas - und jetzt rate mal, wieviele hier noch rumstünden ohne amtliche Unterstützung..."OttO wollte es gar nicht wissen. Doch dann kam ihm ein Gedanke. Eine verlockende Einkommensquelle schien sich ihm aufzutun."Eine Frage - wenn ich jetzt auch, so wie du, als Demo-Komparse arbeiten würde, hätte ich dann auch ganz demokratisch Einfluß auf die gestalterischen Mittel? Ich wüßte da so Einiges .Denn so ein Spruch wie "Kartoffeln statt Döner" zu lesen und zu hören, das tut einem kultivierten Euröpäer doch recht weh!""Hm, verstehe, was du meinst. Doch leider geht das nicht. Alle Sprüche für die Demo werden von einem teuer bezahlten Slogan-Team ersonnen und von einem noch kostspieligeren Qualitätsmanagement abgesegnet.Tut mir leid, Kumpel!"otto_incognito Da nahm OttO Abstand.Signatur
Er erhob sich, glättete seinen Anzug und spazierte
in den Abend hinein, neuen Wundern entgegen.
Eine Kölner Geschichte,Bild 11otto_incognito Diese Welt ist ein Wirrwarr, man weiß nicht mehr, wo rechts und links ist.Signatur
Am Besten, man streift sich einen Abendanzug an und spaziert gepflegt
die Landstraße entlang. ;)otto_incognito Nun wiegele bloß nicht die brave Landstraße auf, sonst verliereSignatur
ich noch den letzten festen Boden unter den Füßen. Am Besten,
ich erzähle ihr, daß sie im nächsten Leben eine Ottobahn wird,
vorausgesetzt, ich darf sie im Diesseits mit Füßen treten!otto_incognito Das ist hier schwieriger, als man denkt ;)OttOist nichts weniger als eine Ottorität in Köln. Ihn hat´s sehr früh vom NiederrheinSignatur
in diese schöne Stadt verschlagen, aber hat niemals auch nur ansatzweise die kölsche
Mundart gelernt, weil OttO dachte, gefällt ihm nicht so und braucht man auch nicht
Was auch stimmt, außerhalb von Köln, aber um sich hier in den "inneren Kreisen"
zu bewegen, muß man schon prall kölsch sein... also geht OttO lieber allein seiner
Wege und streitet sich mit oTTo, weil, der spricht auch kein kölsch!Frank Enrechen als Otti's kann man ganz schön was erleben. :) in abgewandelter form hattest du die geschichte aber schon mal erzählt, oder?Signaturotto_incognito Stimmt.Unter dem Titel "Universalkomparsen" hatte ich meine EindrückeSignatur
von der Demo notiert, bis ich dann auf die Idee kam, das Ganze als eine
Art Katzencomic zu verbraten. Hat tierisch Spaß gemacht! :DFrank Enrechen da hat dir Castor bestimmt Model gestanden, der eitle kleine kater.....und sicherlich dauernd reingeschnurrt, wollte seine Ideen mit einbringen. wird zeit das er selbst das zeichnen lernt, dann kann er selbst seine Geschichten zu papier bringen.Signaturotto_incognito Nun setz´ dem Mistvieh bloß keinen Floh ins Ohr!Signatur
Nicht, daß ich noch von meinem eigenen Kater in
den Schatten gestellt werde!
;)Frank Enrechen ja, sowas geht schneller als man denkt.....aber später mal, im Altersheim, kannst du sagen, "das war mal mein kater!"....und heute ist er ein Weltstar.Signaturotto_incognito An den Admin! Hilfe!! Zitierfunktion geht nicht mehr!!!"ja, sowas geht schneller als man denkt.....aber später mal, im Altersheim, kannst du sagen, "das war mal mein kater!"....und heute ist er ein Weltstar."Signatur
Stimmt! Das läßt mich an meinen Meister selig denken, der immer zu mir sagte: "Jüngelchen,
denk´ daran, die wahre Meisterschaft eines Meisters beweist sich darin, daß er eines Tages
von seinem Schüler überwunden wird. Denk immer daran, wenn du dereinst ein Meister
werden willst, Ich hab´gesprochen, FU!"Seite 1 von 1 [ 28 Beiträge ]
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