evas zweite begegnung mit der schlange - eine metapher
Gast , 1 evas zweite begegnung mit der schlange - eine metapherNun lebten adam und eva also in einem längst verlorenen paradies, in einer welt, in der man sich vom wahren göttlichen selbst viel zu weit entfernt hatte und in welcher sich jeder, je nach vorstellung, seine eigenen, ganz persönlichen götter geschaffen hatte.
es herrschte im allgemeinen eine grosse orientierungslosigkeit.
Manche beteten den geldgott an, manche den sexgott, manche wiederum glaubten an einen esoterischen gott, welcher sich nur jenen offenbarte, welche sich streng vegan ernährten, täglich meditierten und jeden tag eine dogmatische litanei an positiven glaubenssätzen affirmierten.
Nach längerer zeit war eva wieder mal wie so oft in jugendtagen in den palmenhain gegangen, um sich dort unter einem der bäume niederzulassen und ganz in sich selbst zu versenken.
Es war herbst geworden. die luft roch nach feuchtem laub, nebel legte sich herab und eva überkam eine grosse schwere. sie dachte an ihre erste begegnung mit der schlange , welche sie üerredet hatte vom baum des wissens und der bewusstheit zu essen und dass ihr leben seit damals nur noch schwerer geworden war anstatt leichter, wie sie gehofft hatte. sie verfluchte sich selbst und die entscheidung die sie damals getroffen hatte von dem apfel zu essen.
Als sie so dasass, tief in düstere gedanken versunken, erschien wieder die selbe gelbfarbene schlange mit den hörnchen vor ihren augen und sprach: Na, wie geht es dir denn, eva? du siehst ja nicht gerade glücklich aus, hm?
DU hast mich verführt, du hinterlistiges schlangenvieh! wegen dir hab ich die ganze menschheit ins verderben gestürzt! ja, du bist das leibhaftige böse, welches nur zwietracht, krankheit und leid über die welt bringt! so schrie eva die schlange an und ihr schmächtiger körper zitterte vor erregung.
Beruhige dich doch meine liebste, sagte die schlange mit tiefer, sehr sinnlicher stimme. DU wolltest doch etwas ändern an deinem leben mit adam und der unendlichen leere, die du damals im paradies verspürtest, oder?
Ach, die leere ist nach wie vor da! und meine beziehung mit adam ist auch nicht leichter geworden- im gegenteil: wir zanken uns wegen jeder kleinigkeit und vergehen uns in ständigen machtkämpfen und wenn wir miteinander schlafen, denke ich meist an ein wildes und sehr dominantes löwenmännchen, mit dem ich mal ne affaire hatte - ist das vielleicht eine verbesserung !?
das tut mir sehr leid, antwortete die schlange und zeigte sich sichtlich betroffen. ich wollte nur dein bestes, glaube mir. wärend die schlange jene worte sprach, sah sie eva mit tiefen, durchdringenden blicken an.
Eva spürte plötzlich wie sie nach und nach eine tiefe erregung überkam und sie sich in dieser starker sexueller erregung selbst auflöste und in der unendlichen tiefe der schlangenblicke gefangen, ganz unterging.
die schlange umwickelte eva zärtlich mit ihrem langem schlangenkörper und die beiden liebten sich innig und die flammen der leidenschaft loderten hoch auf, sodass eva fast darin verbrannte.
Als eva nach langer extase wieder zu sich kam, sah sie nur noch die schemenhafte gestalt der schlange vor sich, welche sich mehr und mehr in nichts auflöste.
noch immer benommen überfiel sie ein grauenhafter gedanke: hatte sie sich mit dem BÖSEN verbunden? bzw was war eigentlich "das böse"?....
...Fortsetzung folgt.
ps: wenn mir was gescheites einfällt.
absurd-real "Na, wie geht es dir denn, eva? du siehst ja nicht gerade glücklich aus, hm?"Super Story, gefällt mir super. Man spürt wie sehr du dich mit Literaturgeschichte auseinandergesetzt hast und wie sehr dein Herz für die Wortkunst schlägt.Signatur
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